Relativ spontan entschloss ich mich mal wieder ein paar Tage auf der grünen Insel Irland zuverbringen. So buchte man ab Berlin Schönefeld bei seinem Billigflieger des Vertrauens für wenige Euronen. Die Ansetzungen waren ganz passabel, sollte doch am Freitag Bohemian FC spielen und am Samstag dann die Shamrock Rovers. Soweit die Grobplanung. Es gingen einige Wochen ins Land und siehe da die Planung für die Playoffs und Playdowns von Nordirland waren zufinden. Durch Zufall sollte doch am Samstag das letzte Meisterschaftsspiel steigen und so entschied man sich gegen die Rovers und für den neuen Länderpunkt Nordirland. Gespannt wurde nun das Meisterschaftsrennen zwischen den beiden Belfaster Vereinen Glentoran und Linfield verfolgt. Folgende Konstellation ergab sich nun vor dem letzten Spiel. Glentoran ein Punkt Vorsprung auf Linfield und somit die Meisterwahrscheinlichkeit eher dort zufinden. Zudem reizte der Ground von Glentoran doch mehr, als der von den Adlers gegen die Linfield spielen sollte.
So ging es nun am 1.Mai gegen 4.00 Uhr von Radebeul auf, erstmal um zum Bhf in Dresden Neustadt zugelangen, wo der der Bus nach Berlin fuhr. Gegen 7.00 Uhr traf man in Berlin Schönefeld ein und hatte jetzt noch massig Zeit bis zum Start. Der Flughafen völlig überfüllt von Menschen und doch traf man ein bekanntes Gesicht, es war das von Günther Jauch und seiner Family. Welche wohl auch das Wochenende nutzen wollten für einen Kurzausflug. Flug war recht ereignislos und für 2,20 Euro ging es dann in die City. Erstmal zum Hostel direkt am Busbahnhof und sich ne Runde aufs Ohr gehauen, war man doch etwas fertig vom frühen aufstehen. Dublin kannte ich zur genüge und sparte mir daher das Touriprogramm. Gegen kurz nach Vier dann mal ins Internetcafe, da etwas abgehangen und dann ging es raus in die Stadt und zwar um ein paar Grounds anzuschauen. Zuerst ging es zum gigantischen Croke Park, wo man einen kurzen Blick reinwerfen konnte und dann weiter zum Tolka Park den Ground von den Shelbournes. Schlussendlich zum Dalymount Park, der heuitgen Spielstätte.
Der Dalymount Park ein richtig geiler alter Ground, mit dem etwas neueren Mainstand und den 3 älteren Tribünen. Für 10 Euro gab es ein nettes Ticket und für weitere 3 Euro ein Programm.
Das Stadion füllte sich sehr gut, leider gibt es keine offz. Zuschauerzahl, ich schätze mal auf 4000. Darunter hatten auch 300 Leute aus dem 90km nördlichen Dundalk eingefunden. Stimmung auf beiden Seiten mal wieder top. Der irische Meister ging schnell in Führung mit dem 1:0 in der 75. Minute wurde ein Spieler von Dundalk mit Rot zum duschen geschickt und ein weiterer Spieler verletzte sich schwer und da Dundalk bereits 3mal wechselte spielte man nur noch mit 8 Feldspielern. Das nutzte Bohemian aus und gewann am Ende mit 5:0.
Am nächsten Morgen ging es mit dem Bus für 22 Euro return Ticket in die nordirische Hauptstadt Belfast. Welche man dann auch 2,5h später erreichte. Erstmal Geld besorgen und da das nur bei einer Bank kostenfrei möglich war, hiess es suchen und fragen bis man Barclays endlich fand. Die ganz nette Innenstadt wurde angeschaut und dann machte man sich auf dem Weg nach East Belfast. Wo nicht nur der Verein Glentoran zuhause ist sondern auch die berühmten Wandgemälde. Am Ground schon einiges los, ging es heut doch um die nordirische Meisterschaft.
Der Ground ist einer der geilsten den ich je gesehen habe, zwei geile Tribünen, nah am Spielfeld. Einfach perfekt. Am Einlass musste man 10 Pounds abgeben, aber als Gegenleistung gab es nichts, nämlich kein Ticket. Ich zum nächsten gegangen, der ein bisschen wichtig aussieht und mein Problem geschildert und nach 5 Minuten hatte ich ein perfektes Ticket. Für weitere 2,5 Pounds gab es ein Programm und dann konnte das Spektakel beginnen. Im Ground befanden sich gut und gerne 6000-7000 Leute. Im Gästeblock nur an die 250 bisschen wenig für ein Belfaster Derby. Zum Intro gab es von Glentoran etliche Kassenrollen, große Schwenker und rot-grüne Bengalos. Stimmung war richtig top und 90 Minuten Dauersupport. Besonders der Gesang "We are going to win the league" blieb mir sehr gut im Gedächtnis. Glentoran stellte früh die Weichen auf Meisterschaft und schoss in den ersten 20 Minuten 2 Tore. In der 2.Halbzeit wechselte ich meinen Standort und ging auf die Haupttribüne zu den Ultras. Nach dem 3:0 in Minute 70 war Party angesagt, ringsherum wurden Bengalos gezündet und gefeiert. Stelle sich das einer mal in England vor... Cliftonville schaffte noch den Ehrentreffer, aber es blieb beim 3:1. Nach Abpfiff wurde der Platz gestürmt und es ergoss sich eine Menschenwelle auf dem Grün. Nicht alle wollten nur die Mannschaft feiern, etwa 50 Leute nutzen diesen Moment und zockten eine Zaunfahne von Cliftonville und versuchten den Gästeblock zuentern. Es kam zum kurzen Handgemenge bis die Police eintraf. Der Meisterschaftspokal wurde übergeben und dann verlies ich auch den Ort des Geschehens.
Hatte ich jetzt noch einiges an Zeit, denn der Bus zum Dubliner Flughafen fuhr erst 23.00 Uhr, also setzte ich mich in ein gemütliches Restaurant und gönnte sich was zum Länderpunkt.
Gegen 1 erreichte ich den Airport und hatte noch 5 h zum abasseln bis gegen 6 der Flug nach Berlin ging.