So gestern am 11.04.09 stand ein kleiner Trip nach Polen an, wo der 2. Doppler der Saison in Polen eingefahren werden sollte.
Meine Nachtschicht endete um kurz nach 7.00 Uhr und rein in die nächste Bahn aus dem Dresdner Norden zum Hauptbahnhof. Ein WET wurde sich für 37 Euro besorgt und dazu kam noch mal die Strecke Forst-Zary im IC. Wollte die DB für das kurze Stück von knapp 40 Minuten 11,80 Euro haben. Hatte man aber keine Lust auf Diskussionen usw holte man sich halt das Ticket. Die etwa 2 stündige Fahrt nach Cottbus wurde gemütlich Abteil verschlafen. In Cottbus schon einige Bielefelder, welche ja am Nachmittag eine Niederlage einstecken konnten gegen den FC.
Nach kurzer Wartezeit kam auch schon der Zug nach Forst, nach 20 Minuten war man auch schon in einer der östlichsten Städten Deutschlands. Um kurz nach halb 12 kam dann auch der IC aus Berlin und beförderte wohl hunderte von Polen in die Heimat zu Ostern. Kaum im Zug wurde man von einer etwas schrulligen Frau angesprochen auf gebrochenen Deutsch natürlich, ob man denn auch nach Polen wollte. Ich meine wenn der nächste Halt schon in Polen liegt, möchte man bestimmt auch dahin. Die nächste Frage war ob ich polnisch Frau bräuchte ich verneinte und verschwand auf einen anderen Platz.
Die Fahrt führte zum größtenteil durch die polnischen Wälder der Lausitz und 40 Minuten später erreichte man die Hauptstadt der polnischen Niederlausitz-Zary. Kleines Städtchen mit etwa 50000 Einwohnern, der Erste Eindruck ist ja meist ausschlaggebend und dieser war erschreckend. Der Bahnhof heruntergekommen auf das Letzte. Wollte man sich doch erstmal die Rückfahrtkarte für Abend zurück nach Forst sichern. Doch die überforderte Frau am Schalter konnte mit Forst nichts anfangen und fand sie auch nicht im PC. Es kann doch nicht Wahrsein, das man die Stadt die nur 40 Minuten entfernt liegt nicht kennt. Wollte sie mir doch Ernsthaft ein Ticket nach Berlin andrehen, nicht mit mir.
Ich verlangte jemand kompetentes und der kam dann auch und im Hand umdrehen ich hatte mein Ticket für 32 Zloty in der Hand. Geht doch!
Weiterhin hatte ich vor im Bahnhof noch Geld zuwechseln, wusste man nicht ob die restlichen Zloty die man noch besaß für den heutigen Tag reichten. Im Bahnhof natürlich Fehlanzeige, kein Kantor, ging es also zur gegenüberliegenden Post auch dort wollte man mir nicht helfen und musste nun in saueren Apfel beißen und Geld per Bankautomaten besorgen.
Nachdem das erledigt wurde ging es zum nächsten Taxi, welches mich zum Stadion von Unia Kunice fahren sollte. Der Taxifahrer konnte sogar ein paar Brocken Deutsch, wirkte auch nicht wie ein Abzocker sondern einer von der netten Sorte. Man erklärte ihm das er Punkt 15.45 Uhr wieder mich abholen soll und mich zum Ground von Promien fahren muss. Hatte man doch nur 15 Minuten Zeit zwischen beiden Spielen. Er meinte es ist kein Problem und er bekam seine ersten 20 Zloty in die Hand gedrückt.
Am Ground recht zeitig angekommen, genoß man das geile Wetter, eine Stunde vor Anpfiff wurde die Kasse aufgemacht und für 7 Zl. bekam man ein ganz nettes Ticket und betrat den Ground. Auf der einen Seite 4 Stufen neubetoniert mit bunten Sitzschalen nen kultigen Sprecherturm und des typischen polnischen Käfig. Welcher aber nur von zwei Seiten geschlossen war, also für motivierte Gäste kein Problem. Auf der Gegentribüne dann eine Sitzschalenreihe und nen Anzeigenhaus. Auf den Hintertorseiten findet man einmal den Sanitärtrakt mit Kabinen und auf der anderen Seite ein leeres Nichts. Insgesamt also nichts besonderes, aber doch irgendwie kultig. Auf der einen Seite ein großer See und die Dorfkirche auf der anderen. Bis zum Anpfiff fanden sich offz. 200 Zuschauer ein.
Das Spiel auf recht schwachen Niveau kurz vor Schluss gelang beiden Mannschaften zum Glück noch ein Treffer. Die 2.Halbzeit wurde noch mit 3 polnischen Schönheiten verquatscht und dann hieß es auch schon Abschiednehmen von Kunice, der Schiri pfiff pünktlich ab und das Taxi stand auch bereit und so war man 8 Minuten später am Ground von Promien, eine riesige Schlange an der Kasse ließ mich erschrecken, doch es ging sehr zügig und so war man 2 Minuten vor Anpfiff im Ground. Auch hier wurden 7 zl. verlangt und 1 zl. für ein kleines Programm. Der Ground auch neu aufgearbeitet aber sehr weitläufig. Im Hintergrund schöne polnische Ghettobauten.
Beide Seiten mit Stufen und ebenfalls bunten Sitzschalen, welche die Wörter Promien Zary ergeben und Sprecherturm mit Anzeigentafeln. Man hat vom Spielfeld auf jeder Seite noch sehr viel Platz gelassen etwa 10 Meter. Auf Seite von Promien etwa 30 Leute mit guter Beflaggung und wurden auch ab und an mal etwas laut. Laufen echt viele Atzen rum in Zary. Spiel auf recht hohen Niveau und 4 schönen Treffern. Nachdem Spiel zum Bahnhof fahren lassen, wo der Fahrer für seine sympathische Art und für das Warten dann 12 zl. Trinkgeld erhielt. Man hatte noch etwa 45 Minuten Zeit bevor der Zug gen Heimat fahren sollte, so ging es nochmal in die Innenstadt, welche sehr schön und mittelalterlich wirkt, aber auch etwas heruntergekommen, man gönnte sich noch zwei Kugeln Eis für 4 zl. und dann fuhr schon der Zug aus Zagan nach Forst ein. Ganz gemütlich ging es nachhause wo man um 23.00 Uhr schon wieder auf Arbeit sein musste.
Echt ne schöne kleine Tour ins polnische Land.