EM2012

Wroclaw, Lviv, Poznan, Warschau, Gdansk UND Przemysl
Hurra, EM im Nachbarland! Trotz oder wegen der im Vorfeld medialen Vergewaltigung des Ereignisses eine Pflichtveranstaltung. Sehr nice, der bestimmt nicht von deutschen Bild Reportern bezahlte arbeitslose Skinhead, welcher laut in die Kamera verkündete, alle Deutschen zu töten. Vorfreude!

Erfolgreich den Lockruf der EF-Kombo „2-Wochen alle Stadien abfahren“ entzogen, lag das erste EM WE vor der Tür. Laut Planung stand zum Aufwärmen am 1. Wochenende nur Poznan (Kroatien - Irland) an, Dank der Kommunikationsgüte einiger FB Bekannten folgte Wroclaw (UDSSR - CSSR), 10min. später die MFG für Lviv zum Deutschlandspiel gegen Portugal und kurz darauf noch ein 4.Liga Derby in Ostpolen (???). Leider geil.

Los ging es am Freitagnachmittag, wie so oft leicht verspätet. Erst spielte ein Opi Supermann, eine Bimmelbahn frontal vom Entgleisen abzuhalten ist keine gute Idee (Gott hab Ihn selig), dem folgenden schweisstreibenden 1h Fussmarsch zum Treffpunkt fast noch pünktlich erreicht erfolgte die Info, dass die Mitfahrer ungeplant einen Kollegen zurück lassen mussten. Gute Besserung auf diesem Wege.

Die finale Kombo: 2x EF, 1x Aue, 1x DD und ja, vollzählige Heimkehr, keine vereinsbedingten Aussetzungen. Sehr relaxte Grenzüberschreitung, zwar allerlei Staatsgewalt in Repräsentierungsaufstellung, jedoch ohne Passkontrolle einfach durch. Nach 2 1/2h wurde Wroclaw erreicht, danke der komplett neuen Autobahn. Fröhlich winkten die ersten W2 Panzer und Haubitzen. Vorweggenommen, jenes sah man noch des Öfteren, altes Kriegsgerät aufgebahrt auf Betonsockel, direkt an Hauptstrassen. Klar, Stolz und Ehre, die ruhmreiche polnische Armee ist bekannt für Ihre militärischen Erfolge...

Kiste abgestellt, keine 100m vom Hotel der tschechischen Teamauswahl, hies es, sich mit Teilen der „2-Wochen alle Stadien abfahren“ Kombo zu treffen. Dieses gelang, auch wenn mal wieder nicht auf direkten Weg. Ok, die Herr
Groundlager.de Ansage „Immer am Zaun der Fan Zone bis zum Mc Doof“ war nachvollziehbar. Einziges Restrisiko, links oder rechts rum?! Wir entschieden uns für links, gute Entscheidung. Ganz Wroclaw gesehen, mit gefühlten 100.000 Polen Freundschaft geschlossen (zeitgleich begann deren Eröffnungsspiel gegen Hellas) wurde Mc Doof nach 1h erreicht. Die Fan Zone um 350° umrundet, klasse. Herzliche Begrüssung, jedoch, alle stocknüchtern, nicht einmal ein Bier in der Hand. Was ist da los? Letzteres konnte durch den Besuch eines Studentenklubs schnell bereinigt werden, Deutsche in Polen ohne Wegbier in der Hand, ich glaub es hackt!

Mit der Tram ging es gemeinsam mit ausreichend tschechischen Pöbel an Bord auf eine kleine Weltreise. Noch nie so lange Tram ohne Umsteigen gefahren... Nach einigen Kapoeinlagen für den südlichen Nachbarstaat sowie dem obligatorischen Rennsteiglied hatten wir genug, in einem polnischen Ghetto wurde das Wägelchen verlassen. Erstens Hunger und Durst, zweitens heimische Gefühle. Anstatt Wodka, Bigos wurde es Pizza, Bier. Polnische Pizzeria im Ghetto, die Heimat Hood lässt grüßen. Beim Verlassen der Lokalität die ersten schweren EM Ausschreitungen inkl. Opfer, ein tschechischer Harzi klatsche hart auf den Boden. Ehrenwort, wir trugen keinerlei Mitschuld. Der Kampf hies Cheska vs. polnisch veredelten italienischen Rotwein…

Die unzähligen Ticketanbieter, welche Ihre Ware zum VHB Preis anboten (gilt btw. für alle die von uns besuchten Spiele) erfolgreich umkurvt, erhellte ein Grinsen unser Gesicht. Schicker Ground, viele lustige Menschen, Sommerbekleidung bei den Mädels, relaxte Einlasskontrollen, Herz was willst Du mehr. Das „Stadion Miejski we Wrocławiu “, so der offizielle Name, gefiel auch von innen, trotz oder gerade wegen der 1 Rang Lösung für 42.771x Zuschauern. Keine Blockabsperrungen im Innenraum, wurde ein Stehplatz mittig zum Spielfeld geentert. Der Spielausgang dürfte bekannt sein, trotz starker ersten 10min. der CSSR Bande siegten die Russen mit 4:1, und das spielerisch sehr beeindruckend sowie begeisternd. Sahen wir hier den neuen Europameister? (Nein!) Seitens des russischen Mob wurde gleich zu Beginn die Frage zur Einstellung bzgl. Pyrotechnik bei der EM beantwortet, ein Blinker flog auf das Spielfeld. Und ja, Pyrotechnik bei der EM, welch hässliche Fratze der modernen konsumgerecht aufbereiteten familienorientierten Event-veranstaltung „Fussball“, sah man bei jeden besuchten Spiel. Leider geil! Nicht geil, wie der Mob nach dem Spiel einen einzelnen Ordner umhaut (Link).

Ein russisches Biergeschenk, neuer irischer Lustknaben Freunde, der entsorgten Vuvuzela, einer „Umhaun oder Fotoshooting“ Aktion mit den EM Maskottchen sowie der tschechischen Fahne als Mitbringsel war das erste Spiel Geschichte. Zurück zum Auto in die Innenstadt, auf das Thema Organisation der Beförderung von größeren Menschenansammlungen durch Bereitstellung von ausreichend öffentlichen Nahverkehrsmitteln will ich nicht näher eingehen, begann die Reise nach Lviv. 



Dank der ungeschriebenen Regel, bei Spielen unserer Landesauswahl keine Verhaltensmuster des Ligabetriebes zu bedienen, durften 4 Typen auf den Mc Doof Rastplatz Ihren persönlichen Glückstag zelebrieren. Vereinsmeierei hin oder her, mit Trikot der Vereinsmannschaft nachts auf einen unzureichend ausgeleuchteten Parkplatz zu stehen, Mensch Meier... Der Umstand, dass Ihr abgestiegen sowie augenscheinlich nicht der Horda zugehörig, liesen uns die angeborenen, durch Aversion getriebenen Urinstinkte vergessen machen. Friede Freude Eierkuchen....

Die gut ausgebaute mautpflichtige Autobahn führt bis kurz nach Krakow, gefolgt von 180km Landstraße zur ukrainischen Grenze. Jedes Dorf mittig angefahren, vor jeden der gefühlten 1000x Zebrastreifen innerorts/ausserorts galt Tempolimit 70, untermauert mit Blitzerkästen. Hierzu sollte man wissen, dass die Jungs in Polen ein kleines Raserproblem haben, ein dramatischer Anstieg von Verkehrsopfern seit 2001. Daraufhin folgte 2010 der Beschluss, 28.000 Blitzerkästen zu installieren, grundlegend der Kosten nur ca. 10% mit realen Equipment bestückt. Quote 1 zu 9, wenn man doch nur wüsste, welche funktionieren...

Gegen 6 Uhr war Rzeszów erreicht, ein Tesco diente der ausführlichen Morgenhygiene, Nahrungsaufnahme und Alkbeschaffung. Fraktion DD sowie Aue hatten sichtlich Ihren Spass, gemeinsam echauffierte man sich über den seitens Ef'lern verbalen kompetenten Wissensaustausch inkl. praktischer Anwendung von Pflegeprodukten für Männer. EF Style...

Weiter lesen hier .....
Stadionpanoramen - Schmalympics - 3C Deutschland GmbH