Daniel1905

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Újpest Budapest - Ferencváros Budapest

2 Wochen Pause und so sollte jetzt das nächste Derby im Ostblock folgen. Ujpest gegen Ferencvaros. Billige Flüge gab es auch, einziger Nachteil war, dass diese von Düsseldorf Weeze starteten. Aber alles nach der Reihe. Gegen halb 3 Samstagmorgens machte sich unsere 5-köpfige Besatzung auf nach Weeze mit Zwischenhalt in Duisburg wo das letzte Mitglied unserer Chaostruppe eingesammelt wurde. Von dort aus dann direkt in Richtung Flughafen.

Den Flughafen Düsseldorf-Weeze zu bezeichnen ist in etwa genau so dreist den Flughafen Hahn Frankfurt Hahn zu nennen, da beide über 100km von der jeweiligen Stadt entfernt sind. Im Flughafen ohne Probleme eingecheckt und etwa 1,5 Stunden später landete man in Bratislava. Dort gings mit dem Bus zum Hauptbahnhof wo unser Zug in Richtung Budapest gegen 10 Uhr starten sollte. Doch das war wohl nix. Die Uhr zeigte 15 Minuten Verspätung an. Dies lies uns wenigstens die Zeit uns mit Bier einzudecken und den ein oder anderen Happen zu Essen. Das Zugticket kostete grade einmal 10 Euro, sehr günstig also wobei es 10mal teurer als unser Flug warJ. Als der Zug dann einrollte sicherten wir uns direkt ein 6er Abteil indem man gemütlich die nächsten 2.5 Stunden verbringen konnte. Mit Bier trinken und dummen Zeug labern ging die Fahrt auch schnell um. Highlights waren sicher als Sepp ungeschälte Kartoffeln aus seinem Rucksack zauberte und die mit vollem Genuss verspeiste. Der Barbar. Höhepunkt dann kurz vor Budapest als Arne einfach einen Kasten Bier aus dem Bordbistro entwendete. Dieser war dann in Bruchteilen von Sekunden in unseren Rucksäcken verstaut und alles war am Jubeln. Circa 15 Minuten später fuhr unser Zug auch schon in Budapest Keleti ein. Erstes Ziel war die Wechselstube. Diese hatte man auch schnell gefunden doch der Kurs  dort war nicht der beste und so freute man sich über einen direkt davor stehenden Zigeuner der einem das Geld zum besseren Kurs umtauschte. Nach einigen Streitereien bzgl. der Taxiwahl kamen wir endlich am Hostel an, besser gesagt an irgendeinem Haus wo eine Telefonnummer stand. Diese also angerufen und paar Minuten später führte uns ein älterer Herr in unsere Wohnung. Für 11€ die Nacht konnte man sich hier nicht beschweren. Kurz die Sachen abgestellt und mit der U-Bahn sollte es nun zum Stadion gehen. Die Station war nicht weit entfernt und eine U-Bahn sollte in ein paar Minuten auch kommen. Diese U-Bahn kam auch nur sie fuhr einfach durch da sie bereits restlos überfüllt war mit Fradi-Leuten. Paar Minuten später kam dann die nächste und man quetschte sich irgendwie zu der pöbelnden Meute. Dadurch wurden wir getrennt und ich stand alleine zwischen üblen Hauern mit Poloshirts auf denen 7-Side Frankcity stand(Mehr dazu später). Schon ein mulmiges Gefühl allein in einem fremden Land genau zwischen den Hools zu stehen und nicht mal ein Wort ungarisch zu können falls man angelabert wird. An der Endstation angekommen nix wie raus und einen sicheren Platz gesucht um auf die anderen zu warten. Nach einigen Minuten kamen die dann auch und wir machten uns zeitgleich mit dem Fradimob in Richtung Stadion. Wir liefen vor dem Mob und gefühlten 20 Kilometern kamen wir endlich am Stadion an. Doch leider nur am Gästeblock. Es war kein durchkommen in Richtung Heimkurve. Die Polizei sperrte selbst die winzigste Gasse mit 10 Turtles ab. Nach weiteren 5 Kilometern Fußmarsch erreichten wir den Haupteingang und trafen auch wieder den Rest unserer Truppe. Eintrittskarten gab es an der Tageskasse und kosteten für die Haupttribüne 4000 Furint (ca. 16€). Die Plätze nahmen wir dann schon zeitig ein und konnten das Geschehen genau von der Mitte der Haupttribüne verfolgen. Das Stadion ist nichts besonderes. Weiss auch nicht was ich groß dazu schreiben soll….siehe Bilder… J . Das Stadion war bei Spielbeginn dann auch bis auf die beiden großen Pufferblöcke voll besetzt. Kurz vor Spielbeginn kamen dann im Fradi Block etwa 300 Gestalten die den linken Teil der Tribüne einnahmen und erst mal anfingen den Zaun mit „Hooligan“ und „ACAB“- Zaunfahnen zu schmücken. Hier hing dann auch die 7-Side Frankcity Fahne von den vorhin erwähnten Hauern. Stimmung auf beiden Seiten gut wobei mir Fradi besser gefiel. Während dem Spiel immer wieder Böller aus dem Gästeblock und vereinzelte Bengalos. Als dann der Führungstreffer für die grün-weissen fiel tobte der Anhang natürlich und jede Menge Pyro erhellte das Stadion. Die Bengalos waren noch nicht erloschen da erzielte Ujpest den Ausgleich. Nun der andere Teil des Stadions am ausrasten und es kam richtige Derbystimmung auf. Der Support von beiden nun richtig gut. Zu Beginn der zweiten  Halbzeit gab es von Ujpest dann eine kleine Pyroshow. Auf der Gegengerade, im Eckblock der Korps und auf der Heimkurve wurden jede Menge Fackeln gezündet. Nettes Bild. Das Spiel und die Stimmung plätscherten dann etwas dahin bis in der ca.80.Minute Ujpest den Siegtreffer erzielte. Jetzt tobte natürlich alles. Die Führung konnte gehalten werden und nach dem Spiel feierte das Publikum noch ausgelassen mit der Mannschaft. Nach dem Spiel pöbelte der Hooliganblock von Fradi noch etwas gegen die Bullen und jede Menge Sitzschalen wurden herausgerissen und Richtung Cops entsorgt. Leider der gesamte Block von Netzen eingezäunt sonst hätte man bestimmt noch einige gute Szenen zum bestaunen gehabt. Erwähnenswert auch noch die kleineren Boxereien direkt unter uns auf der Haupttribüne. Wenn hier jemand was nicht passte gabs auf die Nuss. So hauten sich vereinzelte Violafans untereinander und wir hatten etwas Unterhaltung wenn das Spiel oder die Kurven gerade nichts hergaben. Nach dem Derby dann ein langen Fußmarsch zur Metrostation zurückgelegt und ab in Richtung Hostel. Ein Teil der Gruppe ging noch Feiern ich zog es vor nach 38 Stunden ohne Schlaf mein Nachtlager zu beziehen. Am nächsten Tag wurde sich erst einmal über die Ereignisse ausgetauscht die in einer Disko noch passierten. Danach machte man komplett auf Touri und stieg in einen Sightseeingbus ein um etwas mehr von der Stadt zu sehen. Außer das wir in dem Bus den Koblenzer  Trainer Uwe Rapolder trafen gab es keine besonderen Vorkommnisse. Abends gab es dann Bier und ungarische Kost in einem netten Laden nahe unserem Hostel. Übrigens spottbillig. Danach ab in die Koje und am nächsten Morgen ohne Probleme zurück nach Deutschland. Um ca. 13 Uhr in Mainz angekommen, noch schnell das Leihauto abgegeben und eine richtig gute Tour fand ihr Ende.



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