6x Länderpunkte in 8 Tagen

Tour 2011, Skandinavien + Baltikum
Yes, 3 Wochen Länderpunkt Konto aufbessern + kulturelles Abgammeln lagen vor mir. Grobplanung, Skandinavien + Baltikum, anschließend noch einmal in das osmanische Reich.
Berlin Schönefeld, bekanntes Gebiet. Früh morgens ging es per Flieger gen Oslo. Kleine Vorgeschichte, über unser Lieblings-Social-Network wurde durch Zufall eine kleine, aber nicht zu vernachlässigende Gemeinsamkeit zwischen Herrn Groundlager.de und meiner Wenigkeit festgestellt. Verweilte doch Erstgenannter bereits seit 2 Wochen im fjordigen Gefilde und plante sich die Abreise mit dem Besuch vom Ground Ullevaal zu verschönern. Als wir jenes per Zufall zum beidseitigen Erstaunen feststellten, fand man nach einer gewissen Zeit auch eine gemeinsame Sprache und das Date stand. Nicht auszudenken, wäre man sich erst im Stadion zufällig begegnet bzw. auf Groundlager….

In Oslo angekommen zahlte sich die unglaublich penible Reisevorbereitung sofort aus. In Badelatschen, Sonnenbrille und kurzer Hose war der Osloer Dauerregen + gefühlter Winteranfang nur schwerlich zu akzeptieren. Direkt an der Bushaltestelle umgezogen, einige Frauen in Burka wirkten leicht verstört, ging es per Bus in die Innenstadt. Schnell noch ein tiefer Schluck aus einer der beiden Duty Free Jägermeisterflaschen (4d Skandinavien ist kneipentechnisch kein Zuckerschlecken…) und schon war die Reisefreude da. Erwähnenswert, mir wurde gleich im Bus klar gemacht, dass die norwegische Währung kein Spassgeld ist. 25€ für 1/2h Busfahrt, war gespannt, was da noch kommen mag…

Eine Penne hatte der Herr ebenfalls noch nicht gebucht. Grund, laut Internet waren alle Hostels ausgebucht (?!), Hotels gingen bei 100€+ los. Wie gesagt, ich habe kein Problem damit, für einen guten Kaffee 200€ auf den Tisch zu packen, wenn mir mein Gegenüber ein gutes, sprich „das ist schon ok“ Gefühl generiert. War hier mal gar nicht der Fall, 100€+ für 1* Blödsinn, da hört die Freundschaft auf.
Gepäck abgestellt, ging es zuerst in Richtung Opernhaus. Schickes Ding, nicht ganz zu Unrecht das neue Bauhighlight in der norwegischen Hauptstadt. Direkt in den Fjord künstlich hineingesetzt kann man über die Schrägen des Hauses bis direkt auf das Dach laufen. Danach in Richtung Dom. Dessen Domschiff + Vorplatz nach wie vor mit unzähligen Blumen, Fotos und Gedichten übersät, viele Menschen verharrten beim Vorbeigehen in stiller Andacht. Der Amoklauf lag 6 Wochen zurück, gefühlt hing nach wie vor über ganz Oslo ein Schleier der Traurigkeit.

27.08.2011 Valerenga Oslo vs. Haugesund 3:2 (1:1) – Ullevaal Stadi 


Zeit für Fussi, dank der Metro war der Ground recht schnell erreicht. Überraschung, Herr M. klingelte bereits an, 1h vor dem Anpfiff. Wer Ihn kennt, weis jenes zu schätzen... 3/4h vor dem Anpfiff begrüßte sich das Facebook Date, ich bekam ein passendes groundlager.de Shirt überreicht. Sehr nice! Zusammen ging es in Richtung Ticketcounter, zwei Tickets für 600NK, umgerechnet 80€. Nur um Missverständnisse zu vermeiden, wir waren nicht in England, wir waren immer noch im Fußballentwicklungsland Norwegen... Rein in die Hütte, kurz tief Luft holen, schließlich mein 1. Länderpunkt der Tour. Das Spiel war ok, viel Gebolze gepaart mit 5 Toren, größtes Fußballstadion in Norwegen, der Support seitens Valerenga ganz annehmbar, Fazit: man kann Norwegen sicherlich auch schlechter machen. Herr M. chauffierte mich nach dem Spiel noch in Richtung Zentrum zurück, er tat mir jetzt schon leid. Wollte (musste) er doch nun ohne Übernachtung bis nach EF durchfahren, und das größtenteils über skandinavische Landstraßen - mit Tempolimit 70km/h + drakonische Strafen für „Raser“. Ohne Kommentar.
Nach einem kleinen Flüssigkeitsimbiss in einer Antifa-Lokalität wurde es Zeit für einen Club, quasi als Hotelersatz. Nach der 3. Abfuhr war ich bedient, entweder Zutritt nur als Mitglied oder als Eintritt einen Getränkegutschein für 70-100€ kaufen, Blödsinn! Kurze Umplanung, sollte es nun anstelle vom 7Uhr Zug der 2Uhr Nachtbus Richtung Stockholm werden.


Stockholm war 8Uhr erreicht, abgesehen von 1x Ruhestörung durch einen kotzenden Businsassen wurde schön durch geratzt. Gepäck weggeschlossen, ging es zur Stadtbesichtigung + Hostelsuche. Früh morgens durch nahezu menschenleere Strassen einer fremden Stadt zu laufen, ich steh drauf. Stockholm mit seinen vielen unterschiedlichen Stadteilinseln gefiel… Hostel („Best Old City“) wurde direkt am Royal Palast klar gemacht. 30€ für 1x Nacht im 4‘er Mix Dorm. Erst kam nicht wirklich dieses bestimmte „das ist schon ok“ Gefühl auf, der Preis wurde jedoch nach einiger Recherche als „ortsüblich“ bewertet. Bekommt meine Empfehlung, klasse Lage, sauber, kostenloses W-Lan, dazu stark frequentierte Wohnküche. Die ersten Kontakte wurden geknüpft, als Dank zur Einladung zum Spaghetti Massaker wurde eine Flasche Jägermeister spendiert, Stockholm gefiel mir immer mehr. Zeit für Fussi…

28.08.2011 AIK Solna vs. Syrianska 1:0 (0:0) – Råsundastadion - 12023 Zusch.

Mit der Metro ging es gen Norden nach Solna, einem Stockholmer Vorort, wo das Heimspiel der dort ansässigen Mannschaft stattfand. AIK Solna? Kennt keine Sau… Jedoch eines der erfolgreichsten Vereine im Land, international besser bekannt unter „AIK“. Jene spielen im Råsundastadion, gleichzeitig die Heimspielstätte der schwedischen Nationalauswahl. Fetziges Ding, 2 beeindruckende steile Hintertortribühnen, höher als die beiden Längstribühnen, Kapazität von 36.000 Zuschauern. Karte wechselte für umgerechnet 25€ den Besitzer. Das Spiel war spannend + kurzweilig, teilweise sehr hitzig, was sich komplett auf die Ränge übertrug. Wow, und ich dachte immer, die Nordländer hätten beim Thema Emotion gefehlt und dafür lieber Wale abgeschlachtet. Haugesund versuchte mit aller Macht das 0:0 durch feinstes italienisches Zeitspiel zu verteidigen. Resultat, 8min. Nachspielzeit, was AIK zum späten Siegtreffer nutzte.

Im Hostel wieder angekommen wurde noch ein wenig mit der schwarz-gelben Wahlheimat gechattet, bevor es mit einer Gruppe Amerikaner zu einer privaten Geburtstagsfeier ging, welche Sie am Tag in der Innenstadt „klar gemacht“ hatten. Feine Sache, jedoch wurde ich das Gefühl nicht los, dass unsere „etwas vergrößerte“ Anwesenheit von 8x Leuten (eingeladen waren 2x) sowie das amerikanische „spring back“ Verhalten den schwedischen Gästen nicht wirklich bekam. Shit happens, hätten die Proll-Touris ja nicht einladen müssen. Es dauerte 3h, bis die Wohnung Alkfrei war. Als dann einer der Amis einen Striptease vom feinsten hinlegte sowie den Wunsch äußerte, sein bestes Stück geschmückt mit einer rosa Schleife dem Geburtstagsmädel vor das Gesicht zu halten, wurde „höflich“ darum gebeten, zu gehen. Taten wir auch, Alk war ja alle…

Stockholm bei Nacht! Hatte ich schon erwähnt, dass Stockholm sehr nice ist…. 

Der darauf folgende Tag wurde mit Kopfschmerzen + relaxten Sightseeing vernichtet. Besonders erwähnenswert, das Vasa Museum. 1628 ist das schwedische Kriegsschiff Vasa auf der Jungfernfahrt direkt in Hafennähe aufgrund falscher Gewichtsverteilung gesunken. 1956-61 wurde der Kahn geborgen, der Schiffsrumpf war nahezu komplett erhalten. Die fehlenden, abgebrochenen Teile nach führend wie ein riesiges Puzzle zusammengesetzt, mit der Technik sowie Werkzeug vom 16. Jahrhundert. Angeblich eines DER Sehenswürdigkeiten weltweit. Am Museum angekommen, 15€ Eintritt geblecht, betrat ich das Museum in Erwartung einer etwas zu groß geratenen Nussschale, mit ein paar Kanonen drauf. Wie groß konnte ein Schiff der damaligen Zeit schon gewesen sein…. Wow! Klarer Pflichtbesuch, sollte man in Stockholm verweilen. Hatte ich bereits erwähnt, das Stockholm „sehr sehr nice“ ist…


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