30.09.2010 Steaua Bukarest - SSC Neapel 3:3 (3:1)

Auszug von der Interrail Tour 2010.
30.09.2010 Steaua Bukarest – SSC Neapel 3:3 (3:1) – Stadion Steaua - 24530 Zusch.

Im Hostel lernte ich Martjen kennen, Soldat aus den Niederlanden, welcher vor seinen anstehenden 2. Einsatz in Afghanistan noch mal eben 3 Wochen Urlaub in Rumänien machen wollte. Und da dachte man immer, ich sei gestört…

Witziger Typ, wir waren sofort im Beat. Er ist bekennender Hardcore Fan von Roda Kerkrade, schnell war uns klar, dass wir zusammen das anstehende Match besuchen werden.

Mit dem Taxi 5h vor Spielbeginn zum Stadion und die Karten besorgt (18€). Vor dem Stadion bereits jede Menge sportbegeisterter Rumänen, nette Combo. Nachdem wir unsere Karten hatten und wieder in Richtung Hauptstraße gingen, gab es direkt am Ticketschalter noch ein paar blutige Nasen. Aus einem Taxi stiegen 4 Italiener aus. Grundlegend Ihrer Daunenjacken sowie Sonnenbrillen im Haar nicht wirklich schwer zu erkennen. Welches der Rumänen-Combo dem Anschein nach ebenfalls bestens bekannt war.

Zurück in der Innenstadt kam man in einer Bar mit ein paar „Jungs“ ins Gespräch, welche wir bereits im Hostel gesehen hatten. Es stellte sich heraus, dass jene „Sportbegeisterte“ von Roter Stern Belgrad waren. Grund Ihrer Anwesenheit: Fanfreundschaft zum SSC Neapel sowie Zitat Oberhauer „fuck + destroy the Steaua Bastards“. Die Vorfreude auf das Spiel wurde nicht kleiner … Leider gab es am Spieltag keine Tickets mehr für den Gästeblock, wäre gerne Ihrer Einladung nachgekommen. Unzählige alkoholische Getränke später fuhr man im 8’er-Taxi gemeinsam zum Stadion, der Taxifahrer wird sicherlich 3 Kreuze gemacht haben, als er es hinter sich hatte… ;-)

Vorweg genommen, in diesen Spiel wurde das geboten, warum einige Bekloppte auf dieser Welt Ihr „Social Network“ direkt im Stadion aufbauen. Vor dem Anpfiff ein feiner 4minütiger Schlagabtausch am Innenzaun vom Gästeblock, Bengalen, Rauch, Sitzschalen wechselten eifrig die Blöcke (feines Video gemacht... http://www.youtube.com/watch?v=xyUDfRosy00). Danach drehte Steaua auf den Platz mal so richtig durch, nach 17min. stand es bereits 3:0. Stimmung im Stadion entsprechend. Kurz darauf rote Karte für die Rumänen. In der zweiten Halbzeit wahnwitzige Chancen im Minutentakt auf beiden Seiten, ein Wunder, dass es nach 90min. nur 3:2 stand. Als Nachspielzeit wurden 4min. angezeigt, real gespielt wurde jedoch 10min. Und wie es in so einem Spiel sein muss, Neapel schoss das 3:3 in der allerletzten Sekunde. Grenzenlose „vermummte“ Freude im Gästeblock, der rumänische Mob entsprechend am kollektiven Durchdrehen, auf den Platz sowie auf den Rängen. Dazwischen die Staatsmacht, welche an diesen Abend für Ihr Geld mal zur Abwechslung wirklich arbeiten musste. Spass + Riot pur, wohin man auch schaute.





Nach dem Spiel fanden wir uns nach einigen Kneipenbesuchen alla „Coyote Ugly“ schön vergnügt und sternhagelvoll in einer Karaoke Bar wieder und ja, unsere Performance von „Pink – Dear Mr. President“ war aber mal so richtig schlecht… ;-) Die Belohnung dafür: ein voll besetzter Tisch mit rumänischen Mädels war unser neues zu Hause. Was wohl nicht in der Gunst von jeden Einheimischen fiel, ein Typ in Steaua Jacke kam auf uns zu, er sei ein ganzer harter Junge, zeigte seine Knast/Ghetto Tattos und offerierte sein Wunsch, dass er sich mit uns draußen Schlägern will. Martjen, (kaum zu halten vor Vorfreude) war im Beat, auf geht’s. Der Typ schaute ein wenig irritiert, er grinste wie Barbie und bestellte Cocktails für den kompletten Tisch. Die Mädels fanden die Steroideaktion landestypisch toll, wir wurden geliebt! Wie sich folgend herausstellte, arbeitete Stephen (da hat wohl einer seinen rumänischen Namen abgelegt…) in England und war nur wegen dem Spiel in die Heimat zurück gekehrt. Letztendlich fuhr er mit uns durch das nächtliche Bukarest zum Club Hopping, irgendwie hatte er Freude gefunden, uns von den Reizen seiner Heimatstadt zu überzeugen. Abgedrehte Clubs + Publikum, beeindruckend, wenn ich auch das Gefühl nicht los wurde, dass das kein Puderzucker auf den Tischen war. Gegen 8Uhr war Feierabend, der Körper + Magen wollten einfach nicht mehr – grandioser Tag!
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